Gefahren beim Grillen

„Grillen im Garten und in der Natur gehört zum Sommer wie das Badengehen. Dabei passieren jährlich über 4.000 Unfälle in Deutschland, bei denen an die 400 Personen schwere Brandverletzungen erleiden“, so Kreisbrandrat Hans Gnadl. Damit das Grillen aber vor allem jetzt bei den vorsommerlichen Temperaturen ein Vergnügen bleibt, rät der Chef der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis folgende grundlegenden Regeln zu beachten, damit das Grillen nicht zum Albtraum wird.
Es sollte unbedingt ein standsicherer Grill auf feuerfestem Untergrund eingesetzt werden mit dem Zeichen für “Geprüfte Sicherheit“ (GS). Wichtig ist auch der ausreichende Sicherheitsabstand zu brennbaren Stoffen, wie zum Beispiel Sonnenschirmen. Bei Grillplätzen in Waldnähe stets darauf achten, dass die Glut nicht vom Wind verweht wird. Gerade im Hochsommer besteht hier akute Waldbrandgefahr! Der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 100 Metern ist einzuhalten. Wird Holzkohle beim Grillen verwendet, so sollte diese nur mit geeigneten Zündhilfen wie Grillanzündern oder Pasten in Brand gesetzt werden.

Niemals Brennspiritus zum Anzünden verwenden, da diese Flüssigkeiten bereits bei Umgebungstemperatur verdunsten. Dabei entsteht eine höchst entzündliche Atmosphäre, die blitzartig durchzünden kann und dann zu schwersten Verbrennungen führen.Halten Sie für alle Fälle ein Löschmittel, z. B. einen Eimer mit Wasser oder eine Löschdecke bereit. Grillkohle sollte nach dem Grillen erst entsorgt werden, wenn sie komplett abgekühlt ist. Geeignet ist hier dann ein Blecheimer, nicht die Mülltonne! Beim Grillen mit einem Gasgrill ist zu beachten, dass alle Anschlüsse dicht sind und der Verbindungsschlauch nicht der direkten Hitze ausgesetzt ist.

„Natürlich übt ein Grill auf Kinder einen gewissen Reiz aus – achten Sie deshalb umso mehr darauf, dass Kinder nicht in die Nähe der Feuerstätte kommen und bewahren Sie die Kleinsten so vor schweren Verletzungen“, dies hält der Kreisbrandrat für besonders wichtig. Prävention ist seit Jahren eines der wichtigsten Anliegen vom Verein Paulinchen e.V. Der Verein der unter anderem auch Eltern von Brandverletzten Kinder zur Seite steht, ist der Meinung, dass sich ca. 60% der Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle gezielt durch Aufklärung reduzieren lassen und der leider immer noch häufige Unfall durch das Grillen mit Spiritus mit konsequenter Aufklärung zu verhindern sein müsste. Jedes Jahr verbrennen oder verbrühen sich allein in Deutschland 6.000 Kinder so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen.

„Und wenn noch Fragen offen sein sollten“, so Gnadl, „fragen sie bei der örtlichen Feuerwehr nach, die hilft ihnen gerne weiter!“. Bei längerer Trockenheit und der damit verbundenen Gefahr von Wald- und Flächenbränden, sollte beim Grillen in der freien Natur mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden.

Text: Landesfeuerwehrverband Bayern