Geschichte

1859: Im Turmkopf der Aschauer Kirche wurde u.a. folgende Notiz eingeschlossen: „Im heurigen Jahre wurde um die Summe von 820 Gulden eine ganz neue Feuerspritze von der Gemeinde angeschafft, welche einen Beitrag hierzu von 320 Gulden lieferte. Die übrigen Kosten verteilten sich auf einen Zuschuss aus der Kirche und aus dem Landgerichts- und Distriktsfonds, so dass erstere 300 fl, letzterer 200 fl beigetragen hat“. Die Feuerwehr war damals noch eine Pflichtfeuerwehr, das heißt alle Männer des Ortes waren zum Dienst in der Feuerwehr gezwungen.

1882: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Aschau.

Dazu schrieb der Chronist 1903: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“. Diesen Worten huldigend, hat sich am 13. April 1882 eine ansehnliche Zahl von Angehörigen der Gemeinde Aschau in der Pichelmayerschen Gastwirtschaft dahier zusammengefunden, um zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr zu schreiten. Die Versammlung verlief zweckmäßig, indem sich sogleich eine Reihe von Männern verpflichtete, dem Verbande beizutreten“.

DAMALIGE VORSTANDSCHAFT:

  1. Anzenberger Sebastian, Bauer und Bürgermeister, Vorstand
  2. Herzog Alois, Bauer in Thann, Kommandant
  3. Suittenpointner Sebastian, Bauer, Adjutant und Kassier
  4. Werner Georg, Hilfslehrer, Schriftführer
  5. Gremser Lorenz, Schmiedemeister, Spritzenmeister
  6. Adamhuber Thomas, Kemating, Fähnrich
  7. Ranetsperger Sebastian, Bauer, Signalist
  8. Ranetsperger Johann, Wirt, Aschau, Signalist
  9. Anzengruber Martin, Gütler in Howaschen, Zugführer
  10. Harrer Alois, Taglöhner in Aschau, Zugführer
  11. Wieser Franz, Bauer in Thal, Rottenführer

Wenn nun auch damals die Mitgliederzahl nicht allzu hoch gewesen ist, so haben wir doch allen Grund, der Männer, welche die Anregung zur Gründung unseres Vereines gaben, hier an erster Stelle dankbar zu gedenken. Ihre Namen sollen dem Verein erhalten, ihnen selbst ein ehrendes Andenken gesichert bleiben.

Möge Gottes Segen unsere weitere Arbeit begleiten, dann wird sie gewiss dem lieben Mitmenschen in Zeiten der Bedrängnis und Not zugute kommen. „Das walte Gott!“

Man kann aus diesem Bericht vor allem zwei Dinge herauslesen:

  1. Die Männer der Feuerwehr nahmen ihre Aufgabe ernst!
  2. Alle haben zusammengeholfen. Viele Berufe und alle Ortsteile waren in der Feuerwehr vertreten.

1898: Weihe der ersten Fahne des Vereins.

1929: Große Inspektion der Feuerwehr in Aschau mit „höchst befriedigendem Ergebnis“.

Am 22. August 1932 feierte die FFW Aschau ihr 50-jähriges Gründungsfest. 26 Kameradenvereine nahmen daran teil. Bei prächtigem Wetter bewegte sich ein Festzug mir 3 Festwagen und 32 Fahnen durch den Ort. Dazu sind einige Auszüge aus Rechnungen interessant. Die Musik kostete 45 RM. Der Mahlpreis war auf 1,40 RM festgesetzt. Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 355,31 RM. Patenverein war die FFW Taufkirchen. In dem 50 Jahren ihres Bestehens wurde die FFW Aschau zur Hilfeleistung bei 48 Bränden gerufen.

1943/44: Die Feuerwehr Aschau wurde öfter zu Einsätzen nach München gerufen. Mit einem Holzgaslastwagen von Josef Wimbauer fuhren ältere Männer und 14- bis 16-jährige Burschen nach München. Ihre Aufgabe war, nach Fliegerangriffen zu löschen und aufzuräumen. Diese Einsätze dauerten oft mehrere Tage.

1945: Nach dem Fliegerangriff auf Mühldorf am 19. März war die Aschauer Feuerwehr beim Aufräumen beteiligt.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges trafen sich Kommandant Johann Schwarzenböck, Bartholomäus Roß und Lorenz Kölbl in einer Versammlung und führten die Feuerwehr Aschau weiter.

1953: Die Fahne der Feuerwehr wurde bei einem Hochwasser schwer beschädigt und stark verschmutzt. In mühseliger Kleinarbeit wurde die Fahne in der Reinigung Zahn in Mühldorf mit Zahnbürsten vom Schlamm befreit.

1956: Beschaffung der neuen Spritze TS 8 mit VW-Motor.

1957: Die Feuerwehrfahne wurde für einen Betrag von 1000 DM teilweise erneuert.

Im August 1957 konnte das neue Löschfahrzeug übernommen werden. Es war ein Opel-Blitz . Dafür wurden 17.000 DM bezahlt. Im Oktober 1957 wurde das neue Feuerwehrfahrzeug unter dem Kommandanten Albert Pastl im Hof der Gemeindeverwaltung eingeweiht.

1975: Es wurde ein neues LF 8 ein Mercedes 911 mit Ziegleraufbau beschafft. Das Fahrzeug hatte damals einen Preis von 66.000,- DM, und wurde von dem damaligen Kommandanten Franz Mitterberger feierlich übernommen.

1981 – 1983: Am Finkenweg 6 wird ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut.

1982: Das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe wird ganz groß gefeiert. Am 30. Juli war Totenehrung am Kriegerdenkmal anschießend im Festzelt bei der Turnhalle wurden langjährige aktive Feuerwehrmitglieder geehrt und die erworbenen Leistungsabzeichen überreicht. Am 31. Juli war großer Festabend. Am Sonntag, den 1. August wurde die Fahnenweihe mit 90 Feuerwehren und den Aschauer Ortsvereinen gefeiert. 2000 Festzugteilnehmer gaben einen schönen Rahmen für die vielen Zuschauer die die Straßen säumten, in einem Gründungsfest, das vom damaligem Festausschuss hervorragend organisiert war. Das Patenbitten bei der FFW Taufkirchen im November 1981 war vorausgegangen und mit einem Patendank im Pichlmeiersaal wurde dieses schöne Festjahr abgeschlossen.

1985: Wegen ständig ansteigender Einwohnerzahlen und zunehmender Industrieansammlung wurde 1985 unter der Leitung von Kommandant Ludwig Wimmer ein TLF 16/25 von Magirus mit Beladung für THL und Strahlenschutz beschafft.

1993: Kommandant Heinrich Berndl beschaffte ein Mehrzweckfahrzeug Fiat Ducato mit Allradantrieb , das von der Firma Geidobler ausgebaut wurde.

2003: Im September diesen Jahres fuhr Kommandant Anton Bruckeder mit einigen Kammeraden ins Magiruswerk nach Weisweil um das neue LF 16/12 abzuholen. Das LF16, das von der Gemeinde Aschau für 305.000 € beschafft wurde, ist mit einer HPC Seilwinde ausgestattet , und führt auch zusätzlich neben einem 13 kva Stromerzeuger , THL-Ausrüstung , Überdruckbelüftung , einem fest eingebautem Schaumzumischsystem eine TS 8/8 mit.

2004: Die Jugendgruppe feiert ihr 30-jähriges Bestehen.

2007: Die freiwillige Feuerwehr Aschau feiert mit einem großen Festwochenende ihr 125-jähriges Bestehen. Vom 27. Juli bis 30. Juli war vom Weinfest, über den Festabend bis hin zum Festtag und dem Kesselfleischessen als Ausklang jede Veranstaltung ein voller Erfolg.

2009: Unter Kommandant Anton Bruckeder wird das mittlerweile in die Jahre gekommene MZF ausgetauscht. Als Ersatz wird ein Mercedes-Benz Sprinter mit einem Ausbau von Geidobler beschafft.

2012: Der amtierende 1. Vorstand Hans Asanger tritt nach 25 Jahren im Amt ausserhalb des Wahl-Turnus zurück. Als sein Nachfolger wird Josef Meyer gewählt, der seit 2003 als Kassier tätig war.

2014: Die Jugendgruppe feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Löschwassersuchwanderung.

2016: Nach längeren Vorbereitungen erteilt der Gemeinderat seine Zustimmung zur Ersatzbeschaffung für das TLF 16/25. Aktuell laufen die Planungen für die beiden neuen Fahrzeuge; ein Gw-L und ein TLF4000. Da nach erfolgter Beschaffung 4 Fahrzeuge vorhanden sein werden, wird im Jahr 2016 ebenfalls mit einem Anbau am Gerätehaus begonnen um so einen vierten Stellplatz zu schaffen.

2017: Das Jahr 2017 war geprägt von vielen arbeitsreichen Tagen für den An- und Umbau des Gerätehauses. Der Fahrzeug-Ausschuss fuhr mehrere Male nach Hannover zur Firma Freytag um die Entwicklung des Gw-L in Augenschein zu nehmen. Am 10. Juli 2017 wurde Florian Aschau 55/1 im Beisein der Fahnenabordnungen der Aschauer Ortsvereine von Pater Stiegler feierlich eingeweiht. Nach der Segnung wurde der Schlüssel von Bürgermeister Alois Salzeder an unseren Kommandanten Anton Bruckeder übergeben.

2018: Das Jahr 2018 gestaltete sich ähnlich arbeitsreich wie das Jahr 2017, Der An- und Umbau des Gerätehauses forderte viele ehrenamtliche Stunden, weil große Teile der zu erledigenden Aufgaben in Eigenregie ausgeführt wurden. Nicht nur einmal war der Fahrzeugausschuss bei Magirus in Ulm, um den Fortschritt des neu georderten TLF4000 in Augenschein zu nehmen. Am 13. Oktober 2018 wurde Florian Aschau 23/1 im Beisein der Aschauer Fahnenabordnungen und der Kreisbrandinspektion Mühldorf von Pater Bernhard Stiegler feierlich geweiht und der Schlüssel an Bürgermeister Alois Salzeder und Kommandant Anton Bruckeder überreicht. Leider war das Fahrzeug noch nicht dienstbereit, so dass es kurz nach der Fahrzeugweihe wieder nach Ulm gebracht und fertiggestellt wurde.

2019: Am 04. und 05. Februar 2019 macht sich eine Abordnung um Kommandant Anton Bruckeder auf den Weg nach Ulm, um das neue TLF4000 nach Hause zu holen. Ansonsten gestaltet sich das Jahr 2019 ähnlich arbeitsreich wie das vergangene 2018. Der An- und Umbau des Gerätehauses fordern das Engagement aller, da wir uns geeinigt haben, große Teile der anstehenden Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Viele Termine stehen in 2019 an, unter anderem das 45-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Aschau.

Am Samstag, den 14.09.2019 wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet, welcher in der Einweihung des An- und Umbaus seinen Höhepunkt fand. Unter Begleitung der Fahnenabordnungen der Aschauer Ortsvereine spendete Pater Bernhard Stiegler den kirchlichen Segen für das Gebäude.

Am Sonntag, den 15.09.2019 wurde im Rahmen des 45-jährigen Bestehens unserer Jugendfeuerwehr eine Löschwassersuchwanderung veranstaltet, zu der sich 27 Mannschaften aus dem ganzen Landkreis eingefunden haben.

Am Montag, den 23.09.2019 ist es endlich so weit; unser neues TLF4000, Florian Aschau 23/1, wird in Dienst gestellt.

2020: Das Jahr 2020 ist geprägt von der Corona-Pandemie. Keinerlei Übungen finden statt und die Mannschaft kommt nur zu wenigen Einsätzen zusammen. Das Gerätehaus wird durch das Ordnungsamt gesperrt. Selbst der Verwaltungsrat kann nur eine Sitzung im Februar, vor Beginn der Pandemie, abhalten. Die für März geplante Jahreshauptversammlung musste ersatzlos entfallen.

Ein nennenswertes Highlight in 2020 ist das Mitwirken unseres TLF4000 bei der Filmproduktion zu „Beckenrandsheriff“.  2 Kameraden waren als Regenmacher im Gemeindegebiet unterwegs, um das Team um Regisseur Markus H. Rosenmüller zu unterstützen.

2021: Die Pandemie ist weiterhin präsent, dennoch können ab April die ersten Ausbildungen und Übungsabende veranstaltet werden. Eigentlich hätte der Verwaltungsrat in der für März geplanten Jahreshauptversammlung neu gewählt werden müssen. Durch die weiterhin gültigen Beschränkungen war dies leider nicht möglich. Man verständigt sich darauf, alle Ämter um ein Jahr zu verlängern.

Für die Kommandanten kann eine Verlängerung der Amtszeit aus rechtlichen Gründen leider nicht herangezogen werden, weshalb die Gemeindeverwaltung am Montag, den 24. Mai 2021 in das Wahllokal, bzw. in den Sitzungssaal geladen hat. Als 1. Kommandant wurde Anton Bruckeder im Amt bestätigt. Er tritt somit seine 4. Amtszeit als Kommandant der FF Aschau an. Der amtierende 2. Kommandant, Franz Niedersuess, stellt sich nicht mehr zur Wahl, weshalb die aktive Mannschaft und Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr aus 4 Kandidaten wählen können. Mit der absoluten Mehrheit wurde Josef Göschl als stellv. Kommandant der FF Aschau gewählt.

2022: Am Samstag, den 02.04.22 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Als 1. Vorstand wurde Thomas Winterer und als 2. Vorstand wurde Johannes Anzenberger neu in das Amt gewählt.

2023: In der Jahreshauptversammlung am Samstag, den 25.03.23 wurde unter Leitung von 1. Vorstand Thomas Winterer die Vereinsform auf e.V. geändert. Bis zu diesem Tag war unser Feuerwehrverein nicht im Vereinsregister eingetragen. Ab sofort werden wir als „Freiwillige Feuerwehr Aschau am Inn e.V.“ geführt.

Dieser Bereich wird ständig aktualisiert……die Geschichte der FF Aschau am Inn wird täglich weiter geschrieben!